"Unterrichtsprojekttage neu gedacht" - Was bedeutet das konkret?

Momentan findet an drei Schultagen im Jahr Unterricht in anderer Form statt. An die Stelle der einzelnen Unterrichtsstunden treten sogenannte ganztägige „Module“. Das können sein

  • Workshops
  • Übungsmodule
  • Exkursionen
  • Fachübergreifender Projektunterricht

Dabei haben wir örtliche Vereine, Firmen und Eltern als Kooperationspartner mit ins Boot geholt. So wird es an jedem Portfoliotag ein breites Angebot geben.

„Unterrichtsprojekttage“ – Was sind die Ziele?
Es ist uns wichtig, dass die Schüler:innen ihre Begabungsschwerpunkte erkennen und diese ausbauen und verstärken können. Daneben aber steht auch das Ziel des vernetzten Lernens, über Unterrichtsfächer hinaus und auch über den schulischen Rahmen hinaus. Durch die Öffnung von Schule erhalten die Lernenden die Gelegenheit, Themen von gesellschaftlicher Relevanz zu entdecken und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

„Unterrichtsprojekttage“ – Wie ist das organisiert?
Zur Durchführung der Modulwahlen besuchen die Schüler:innen die Internetseite „https://projekttag.simax.me/“. Nachdem sie sich mit einem Kennwort angemeldet haben, sehen sie die Beschreibungen der für sie wählbaren Module. Die Verteilung der Wahlen geschieht grundsätzlich automatisiert nach vorher festgelegten Kriterien. Wichtig dabei ist: Sollte eine Wahl nicht erfolgreich sein, so ist das nicht von allzu großer Relevanz, da viele Module dauerhaft angeboten werden und somit eine Teilnahme am nächsten oder übernächsten Unterrichtsprojekttag oder ggf. im kommenden Schuljahr dann ermöglicht werden kann.

„Unterrichtsprojekttage“ – die große Freiheit?
Nicht alle Angebote der Portfoliotage sind für alle Schüler:innen zugänglich und wählbar. Einzelne Angebote sind kursbezogen und reduzieren Unterrichtsausfall, weil Fachexkursionen und Klassenfahrten weiterhin in die Unterrichtsprojekttage integriert werden. An diesem Tag kann der betreffende Kurs dann nicht mehr frei wählen. Auch die verpflichtenden Oberstufenworkshops im Rahmen des landesweiten Berufsorientierungsprogramms werden teilweise in die Unterrichtsprojekttage integriert.

„Unterrichtsprojekttage“ – Was haben wir davon?
Entsprechend der allgemeinen Zielsetzung, das persönliche Talentportfolio in den Blick zu nehmen, entwickelt sich durch die absolvierten Module eine persönlich gestaltete Schülerlaufbahn:
So können die Schüler:innen durch die Art die Wahl ihrer Unterrichtsprojekttage z.B. bei der Bewerbung um Praktika, Ausbildungs- oder Studienplätze ihr Interesse und Engagement in einem bestimmten Bereich belegen. Eine Schülerin/ein Schüler könnte also bei einer entsprechenden Gelegenheit nachweisen, dass er besonders im MINT-Bereich, im musischen Bereich, in der Arbeit für die Schulgemeinschaft oder im wirtschaftlichen Bereich engagiert war.
Doch auch aus Lehrersicht versuchen wir, das persönliche Talentportfolio zu berücksichtigen: Unsere Lehrkräfte haben neben ihren eigentlichen Unterrichtsfächern weitere Expertenkenntnisse, die sie auf diese Weise in das Schulleben einbringen können.

„Unterrichtsprojekttage“ – Ausblick
Es handelt sich in diesem Halbjahr um einen Probedurchlauf. Das Konzept ist sowohl für die Schülerschaft als auch für das Kollegium neu. Es bietet viel Chancen „Schule“ zu öffnen. Das Konzept ist allerdings auch mit einem enormen organisatorischen Aufwand verbunden und geht mit dem Risiko von Frustration einher. Es wird mit Sicherheit nicht alles „glatt laufen“. Technische- und organisatorischen Problemen begleitetet uns bereits in der Vorbereitung und werden auch im laufenden Durchgang nicht zu vermeiden sein.
Nach dem ersten Jahr werden wir die Neukonzeption der Unterrichtsprojekttage in der Schülerschaft, der Elternschaft und im Kollegium evaluieren.
Für eine eventuelle Weiterführung sind bereits einige Erweiterungen angedacht. Es werden beispielsweise Pflichtmodulbereiche eingeführt. So soll jede Schülerin/jeder Schüler in seiner/ihrer Schullaufbahn mindestens eine Gedenkstättenfahrt, eine MINT-Exkursionen und ein Modul aus dem Bereich „Soziales“ oder „Umwelt und Naturschutz“ absolviert haben.
In Zukunft soll es ebenfalls Module geben, die von Schüler:innen angeboten werden. Kinder und Jugendliche sind oft Experten in ihren Hobbys und bereiten mit großem Engagement Workshops für ihre Mitschüler:innen vor. Auch die Kooperation mit Firmen, Vereinen und Eltern soll ausgebaut werden.

B. van Rennings, Koordinator Unterrichtsprojekttage

Außerschulische Lernorte

Außerschulische Lernorte bieten unseren Schüler:innen die Möglichkeit, über den traditionellen Klassenzimmerkontext hinauszugehen und in anderen Umgebungen zu lernen. Der Besuch solcher Lernorte ermöglicht es den Schüler:innen praktische Erfahrungen zu sammeln, anstatt nur aus Lehrbüchern zu lernen.

Unternehmen und Universitäten öffnen den Schüler:innen die Türen zu realen Arbeitsumgebungen und akademischem Wissen. Durch Betriebsbesichtigungen und Praktika können die Schüler:innen Einblicke in verschiedene Berufsfelder gewinnen.

Die Integration von außerschulischen Lernorten in den Unterricht kann das Lernen vielfältiger und lebendiger gestalten. Indem Schüler:innen ihre Lernumgebung erweitern und praktische Erfahrungen sammeln, können sie ihr Wissen besser verankern und eine tiefere Verbindung zu den behandelten Themen aufbauen. Außerschulische Lernorte bieten eine einzigartige Chance, das Potenzial der Schüler:innen zu entfalten und ihr Interesse an lebenslangem Lernen zu fördern.

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Chemie live erleben

INEOS Inovyn ist der führende Hersteller im Bereich von Vinyl-Produkten in Europa und rangiert weltweit unter den Top 3. Die Chemiekurse der Q1 besichtigen die Werksteile „Elektrolyse“ und „Produktion von Polyvinylchlorid (PVC)“ am Standort Rheinberg. Hier können die Lerngruppen die im Unterricht vermittelten „Inhaltsfelder“ elektrochemische Prozesse und Energetik sowie Reaktionswege der organischen Chemie (beides verpflichtende Themengebiete des KLP-NRW) in der praktischen Umsetzung in einem weltweit agierenden Industrieunternehmen nachvollziehen.

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Kooperation Solvay Rheinberg und Amplonius-Gymnasium – eine stabile „chemische“ Verbindung

Chemie-Unterricht am Amplonius-Gymnasium beinhaltet auch eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit der chemischen Industrie in Deutschland. Das Amplonius-Gymnasium kann hierbei auf eine seit 2002 bestehende erfolgreiche und fruchtbare Kooperation mit dem ortsansässigen Unternehmen Solvay zurück- und vorausblicken. Regelmäßige Exkursionen in das Solvay-Werk in Rheinberg ermöglichen einen vertiefenden Einblick in die großtechnischen Abläufe einer chemischen Produktion. Exemplarisch können hier die PVC- oder Soda-Herstellung genannt werden. Aber auch besondere Produktions­schritte (z.B. Elektrolyse) und auch Analyseverfahren (z.B. chromatographische Methoden) können direkt vor Ort in einem realen Kontext erarbeitet werden. Die Solvay stellt zudem Praktikumsplätze für Schüler:innen des Amplonius-Gymnasiums zur Verfügung. Auch die Erstellung von Facharbeiten in der gymnasialen Oberstufe wird unterstützt.

Schlosstheater Moers

Theater spielen hat am Amplonius eine langjährige Tradition und gilt als eines der Kernstücke der künstlerisch-musischen Ausbildung.
Der hohe Stellenwert des Theaters in unserer Schulkultur führte 2007 zu einer außerordentlich bereichernden Kooperation mit dem Schlosstheater Moers.
Der fachliche und künstlerische Austausch mit einem „echten Theater“ ist für Schüler:innen mit Staunen und der Erkenntnis verbunden, dass Kultur nicht dröge ist, sondern einen zusätzlichen Kanal zur Weltwahrnehmung bietet, den sie trotz Medienüberfütterung in dieser Form so nicht erleben (können).
Unsere Zusammenarbeit zielt darauf ab, unsere Schüler:innen an die künstlerische Arbeit und Ästhetik von Theater heranzuführen.

Weitere Informationen zur Kooperation mit dem Schlosstheater finden Sie in unserem Schulprogramm auf den Seiten 157-159.

Stadtbibliothek Rheinberg

Das Amplonius-Gymnasium hat eine Kooperation mit der benachbarten Stadtbibliothek Rheinberg vereinbart, die u.a. den Bibliotheksbesuch in Klasse 5 verbindlich vorsieht. In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek bietet sich auch die Durchführung einer Lesenacht in der Orientierungsstufe an. Die Schüler:innen dürfen außerdem in den großen Pausen die Stadtbibliothek Rheinberg aufsuchen.

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Die Streuobstwiese – ein besonderer Ort, um Natur zu erleben

Die Streuobstwiese am Oyweg mit ihrer beachtlichen Größe von über einem Hektar liegt nur 500 Meter vom Amplonius-Gymnasium entfernt. Angelegt vor über 30 Jahren auf einer Ausgleichsfläche der Stadt Rheinberg bietet sie mit ihren unterschiedlich alten Obst- und Nussbäumen und Hecken vielfältige Lebensbedingungen für Insekten, Vögel und Säugetiere. Seit 2020 betreut die in diesem Jahr gegründete AG „Aktiv für die Umwelt“ die Streuobstwiese. Zu den Aktivitäten zählen Pflegearbeiten wie Obstbaumschnitt, Entfernen von Strauchwerk um die Bäume herum und natürlich das Sammeln, Ernten und Verwerten von Obst, Nüssen und Kastanien. Die Anlage von zwei Blühstreifen und abschnittweise Bintjeshecken aus Astschnitt und der Bau kleiner Insektenhotels bereicherten die Obstwiese um weitere ökologische Nischen. In zwei Abschnitten wurden neue Obstbäume angepflanzt. Geplant sind ein bis zwei umfangreiche Insektennistwände und der Bau einer Hütte für Gerätschaften und Bänke. Diese Maßnahmen wurden von der Sparkasse am Niederrhein und der Firma Esco großzügig gefördert. Bereits im dritten Jahr wird die Wiese von einem Imker betreut, seine Bienen sind unerlässlich für die Bestäubung der Obstblüten, die Mitglieder der AG freuen sich jedes Jahr auf ein Glas „eigenen“ Honigs. Die Streuobstwiese steht auch als Lernort für Biologieklassen für Themen wie „Was lebt in meiner Umgebung“, Naturschutz und Nachhaltigkeit zur Verfügung. Auch außerhalb des Biologieunterrichts bietet es sich an, mit Klassen zum Beispiel ein Picknick unter den großen Kastanienbäumen zu veranstalten und die Atmosphäre auf sich wirken lassen. Ansprechpartner: Herr Mader, Herr Scharlau und Frau Metzger-Winstroth.