Kaum ein anderes Schulfach polarisiert so sehr wie die Mathematik und viele Erwachsene kokettieren damit, dass sie in ihrer Schulzeit auch schlecht in diesem Fach gewesen seien. Um diesen Kreis aufzubrechen kommt dem Mathematikunterricht eine besondere Bedeutung zu: er soll zum einen elementare Rechentechniken vermitteln, zum anderen aber auch wirklichkeitsnah und anwendungsbezogen sein. Diesen beiden Kernsträngen versuchen wir als Fachschaft Mathematik am Amplonius-Gymnasium durch die Auswahl und Präsentation der Inhalte, durch verschiedene Sozialformen, durch individuelle Förderstunden in den Klassenstufen 8 und 9 sowie durch die Teilnahme an verschiedenen mathematischen Wettbewerben gerecht zu werden. Der Mathematikunterricht am Amplonius-Gymnasium soll neben dem Erwerb des mathematischen Fachwissens besonders inhaltsbezogene und prozessbezogene Kompetenzen vermitteln:

Fachbezogene Kompetenzen

Prozessbezogene Kompetenzen

Argumentieren/Kommunizieren

kommunizieren, präsentieren und argumentieren

Problemlösen

Probleme erfassen, erkunden und lösen

Modellieren

Modelle erstellen und nutzen

Werkzeuge

Medien und Werkzeuge verwenden

Inhaltsbezogene Kompetenzen

Arithmetik/Algebra

mit Zahlen und Symbolen umgehen

Funktionen

Beziehungen und Veränderungen beschreiben und erkunden

Geometrie

ebene und räumliche Strukturen nach Maß und Form erfassen

Stochastik

mit Daten und Zufall arbeiten

Der Mathematikunterricht basiert auf den von der Landesregierung NRW im Kernlehrplan für das Gymnasium ausgewiesenen Kompetenzerwartungen. Die Mathematik soll nicht als realitätsfern, sondern als Mittel zur Modellierung der Wirklichkeit alltagsnah erfahren werden.

Unterrichts-/Lehrwerke

  • Sekundarstufe I: Elemente der Mathematik, Schroedel Verlag, Ausgabe 2012ff
  • Einführungsphase: Bigalke/ Köhler, Mathematik NRW Einführungsphase, Cornelsen Verlag, Ausgabe 2014
    Ggf. zusätzlich:
    Arbeitsheft Elemente der Mathematik, Arbeiten mit dem GTR TI NspireTMCX
    Einführungsphase, Schroedel Verlag 2013
  • Qualifikationsphase: Elemente der Mathematik, Qualifikationsphase NRW
    Grundkurs (alternativ Leistungskurs), Schroedel Verlag Ausgabe 2015
    Ggf. zusätzlich:
    Arbeitsheft Elemente der Mathematik, Arbeiten mit dem GTR TI NspireTMCX Qualifikationsphase, Schroedel Verlag 2015

Taschenrechner

  • Ab Klasse 7: CASIO FX-82 DE PLUS
  • Einführungs- und Qualifikationsphase: TI NspireCX

Vertiefungskurse in der Einführungsphase

In der Einführungsphase werden für ein Schulhalbjahr zweistündig ein „Mathematik Forder“ und ein „Mathematik Förder“- Kurs angeboten.

  • Leistungsschwächeren Schülern und Schülerinnen wird so die Möglichkeit geboten,

    Kompetenzen aus der SI aufzuarbeiten. Die Vertiefungskurse für leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen orientieren sich an den Modulen der Qualitäts-und UnterstützungsAgentur QUA-LIS NRW

  • Im Kurs „Mathematik Forder“ werden prozessbezogene Kompetenzen an geeigneten Unterrichtsinhalten gestärkt.

Leseförderung in der Sek I

Häufig scheinen die Schülerinnen und Schüler nicht daran gewöhnt zu sein, aus Texten Arbeitsanweisungen zu entnehmen.
Der Fachlehrer/ die Fachlehrerin fordert dies ein und übt es ein.
Die Formulierung der Regeln stößt bei manchen Schülerinnen und Schülern auf mangelndes Verständnis. Hier können punktuell eigene Formulierungen benutzt oder Umformulierungen eingefordert werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen (insbesondere in den Anwendungsaufgaben)

  • sich vor dem Lösen der Aufgabe genug Zeit zum Lesen nehmen. Das kann gefördert
    werden, indem die Zeit zum Lesen der Aufgaben von der eigentlichen Arbeitszeit
    getrennt und danach auch keine Nachfragen mehr geduldet werden.
  • sich angewöhnen, nach unklaren Formulierungen und Sachverhalten zu fragen.
  • sich darüber im Klaren sein, ob sie die Aufgabenstellung bzw. den im Text
    geschilderten Sachverhalt verstanden haben.
  • (optional) die für die Lösungsstrategie wichtigen Schlüsselwörter – und nur diese –
    unterstreichen. (In Klassenarbeiten kann es dafür Ordnungspunkte geben).

Im Unterricht wird darauf geachtet, dass auch kleine Schlüsselwörter („um“, „auf“) als solche erkannt und gewertet werden.
In Anwendungsaufgaben ist der Aspekt, sich ein Bild von den geschilderten Sachverhalten zu machen, besonders wichtig. Es kann methodisch als Lösungsstrategie eingeübt werden.
Im Bereich der Geometrie ist es unumgänglich, vor Konstruktionen Skizzen zu erstellen. Auch dies gehört zu der Strategie „Sich ein Bild machen“.
Insbesondere für höhere Klassen gilt:
Schülerinnen und Schüler sollen punktuell ermutigt werden, mathematische Texte und vorgegebene Lösungen nachzuvollziehen und sich durch gezieltes Fragen und eigenes Mitarbeiten (Nachrechnen mit Stift und Papier und ggfs. Taschenrechner) zu eigen zu machen.

Mathematikwettbewerbe am Amplonius-Gymnasium

Mathematik am Amplonius-Gymnasium ist viel mehr als die Umsetzung der Kernlehrpläne und der Vorgaben für zentrale Prüfungen. Traditionell werden die Schüler:innen darüber hinaus zur Teilnahme an den unterschiedlichsten Mathematikwettbewerben aufgefordert und bei der Durchführung angeleitet und unterstützt. Die Wettbewerbe lassen einen ganz anderen Blickwinkel auf die Mathematik zu. Die Mathematik zeigt sich als kreatives und intellektuelles Handlungsfeld. Durch großes Engagement können knifflige Aufgaben und Probleme ganz außerhalb des schulischen Rahmens gelöst werden. Um diese Herausforderungen zu meistern, werden die Schüler:innen dazu motiviert, eigene Grenzen zu überwinden und sich konzentriert auch komplexen Fragestellungen der Mathematik zuzuwenden.

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Das Känguru der Mathematik ist ein Wettbewerb, der vom Verein Mathematikwettbewerb Känguru e.V. (Sitz an der Humboldt-Universität Berlin) in jedem Jahr vorbereitet und ausgewertet wird. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, durch Mathematikaufgaben „in weitem Sinne, Freude an mathematischem Denken und Arbeiten“ zu wecken und zu unterstützen. Die Fachschaft Mathematik des Amplonius-Gymnasiums arbeitet intensiv an der Erreichung dieses Zieles mit. An jedem dritten Donnerstag im März findet der Wettbewerb statt. Er wird als Multiple-Choice-Wettbewerb durchgeführt. Die Klassenstufen 5/6 erhalten jeweils 24 Aufgaben unterteilt in drei verschiedene Anforderungsniveaus, in den Klassenstufen 7/8, 9/10 und EF/Q1/Q2 sind es jeweils 30 Aufgaben. Die Schulkonferenz hat sich dem Antrag der Fachschaft Mathematik angeschlossen, dass die Stufen 5 und 6 verpflichtend an dem Wettbewerb teilnehmen. Das Känguru der Mathematik soll als „Sprungbrett dienen, mathematische Fähigkeiten, auch in anderen Wettbewerbsformen unter Beweis zu stellen. Zur Webseite
Eine größere Herausforderung stellt sicherlich die jährlich am Amplonius-Gymnasium durchgeführte Mathematik-Olympiade dar. Die Olympiade hat eine über 50 Jahre alte Tradition. Die Aufgaben werden vom Verein „Mathematik-Olympiaden e.V.“ in Rostock in jedem Jahr entwickelt. Für Nordrhein-Westfalen organisiert der Landesverband die Durchführung. Der Wettbewerb gliedert sich in Schul-, Kreis-, Landes- und Bundesrunde (ab Jahrgangsstufe 8). Die Aufgaben reichen zum Teil weit über den klassischen mathematischen Schulstoff hinaus. Vielmehr sind hier logisches Denken, Kombinationsfähigkeit und Kreativität gefragt. Mathematik wird zur Herausforderung! Die Teilnehmer:innen messen sich ab der Kreisrunde mit Schüler:innen der gleichen Jahrgangsstufen anderer Schulen in der Bearbeitung anspruchsvoller Aufgaben. Zur Webseite
Auch der Pangea-Mathematik-Wettbewerb ist als Multiple-Choice-Challenge konzipiert. Die Schüler:innen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 sind dabei dazu aufgefordert, in relativ knapp bemessener Zeit, vielfältige Aufgabenstellungen zu lösen. Der durch den Verein Pangea-Wettbewerbe e.V. organisierte Wettbewerb „verbindet die Freude am Knobeln und Grübeln, an Logik und Rechenkunst“. Der Wettbewerb wird in drei Runden durchgeführt (Vorrunde, Zwischenrunde und Finale). Die mathematischen Erfolgserlebnisse sollen die Teilnehmer:innen dazu animieren, sich in Zukunft auch größeren mathematischen Herausforderungen zu stellen.

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Der Bundeswettbewerb Mathematik richtet sich mit seinen komplexen Aufgaben- und Fragestellungen in erster Linie an ältere Schüler:innen. Ziel ist es, die Teilnehmer:innen dazu zu ermuntern, ihr Potenzial auf mathematischem Gebiet auszuschöpfen. Der Wettbewerb wird bundesweit von Bonn aus organisiert.

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Diese am Amplonius-Gymnasium gelebte lebendige Wettbewerbskultur greift die Kernideen der Mathematik in besonderer Weise auf. Mathematik wird erfahrbar als (1) Anwendung,
(2) Struktur und (3) Kreatives und intellektuelles Handlungsfeld. Oder aber wie es in einem Werbespot zur Einführung der „neuen“ fünfstelligen Postleitzahlen im Jahre 1993 auf den Punkt gebracht wurde:

„Zahlen sind die Moleküle der Zivilisation!"