Instrue praeceptis animum nec discere cesses, nam sine doctrina vita est quasi mortis imago.
Bilde durch Unterricht deinen Geist und höre nie auf zu lernen, denn ohne die Lehre ist das Leben gleichsam ein Abbild des Todes (Inschrift am Hauptportal des Amplonius-Gymnasiums)
Allgemeine Informationen zum Fach Latein
Von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit hat die lateinische Sprache ihre große Bedeutung behalten:
- Sprache der Kirche, der Wissenschaft, der Verwaltung, des Rechts
- Mutter der romanischen Sprachen wie Italienisch, Französisch, Spanisch
- Lehnwörter auch im Deutschen (z. B. Fenster von fenestra)
- wissenschaftliche Fachbegriffe
- Latein: Basissprache Europas
Lateinische Texte können den Zugang zu einer Tradition eröffnen, die bis in die Gegenwart wirkt. Zentrale Themen sind dabei:
- Sagen und Mythen
- Lebenswirklichkeit in der Antike und römische Geschichte
- Was ist der Mensch? Welche Würde und Verantwortung hat er?
- Offenheit, Neugier und wissenschaftliches Fragen
- Staatswesen
- Rechtsgrundsätze
- Gemeinsame europäische Wurzeln und kulturelles Erbe Europas
Eine zentrale Aufgabe des Lateinunterrichts ist die historische Kommunikation, bei der ein Dialog und eine Auseinandersetzung mit dem lateinischen Text stattfindet, die eine Unterstützung bei der persönlichen Orientierung und Selbstbestimmung bietet.
Weiterhin bietet die lateinische Sprache mit ihrem überschaubaren System ein Modell von Sprache überhaupt, das zur Sprachreflexion einlädt. Bei der Erschließung und Übersetzung werden Genauigkeit, systematisches Vorgehen, Abwägen und Geduld geschult.
- Vermittlung von Sprach- und Übersetzungskompetenz
- Befähigung zu historischer Kommunikation und Ausbildung von kultureller und interkultureller Kompetenz
- Entwicklung von Transferwissen und Transferkompetenz
- Sprachliche Kompetenz (lexikalisch, morphologisch, syntaktisch) sowie fachterminologische, altertumskundliche und methodische Kenntnisse und Kompetenzen aufbauen und die Lektüre von leichteren und mittelschweren lateinischen Originaltexten ermöglichen (Erschließung, Übersetzung, Interpretation)
- Einblick in einzelne repräsentative Werke der lateinischen Literatur im Original sowie den Zusammenhang von Inhalt und Form, Intention und Wirkung bieten
- Kenntnisse zu zentralen Aspekten der römischen Geschichte und Kultur, politischen und ethischen Leitbegriffen, Elementen der antiken Rhetorik und Stilistik, Rezeption und Tradition vermitteln
- Bereitschaft und Fähigkeit entwickeln, sich mit fremden Vorstellungen, Verhaltensweisen, Werten, Normen auseinanderzusetzen und den eigenen Standpunkt zu reflektieren
- Einblick in die Grundlagen der europäischen Kultur bieten und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Tradition und Gegenwart fördern
- Ausbildung von Lesekompetenz fördern, Kommunikationsfähigkeit in der Muttersprache erweitern, Erlernen weiterer Fremdsprachen erleichtern, ökonomisches und selbstständiges Lernen und Denken fördern
Lateinlehrgänge am Amplonius-Gymnasium
Unterricht im Kurssystem: vier Wochenstunden in den Jahrgangsstufen 7 bis 9, drei in JS 10
Lehrbuchphase bis zur Jahrgangsstufe 9.2
Aktuelles Lehrbuch: „Prima. Latein lernen 1+2” (C.C. Buchner)
Zahl der Klassenarbeiten: 6 in den Jahrgangsstufe 7, 5 in JS 8, 4 in JS 9 und JS 10
Klassenarbeiten: Übersetzung und Begleitaufgaben (Gewichtung: 2:1)
Phase der kontinuierlichen Lektüre ab Jahrgangsstufe 10.1
Wörterbuch („Stowasser”) und Kurzgrammatik werden in der Lektürephase gestellt
Latinum bei mindestens ausreichenden Leistungen am Ende der Jahrgangsstufe 11/EF
Fortführung in der Oberstufe ist bis zum Abitur möglich
Unterricht im Kurssystem nur als Grundkurs: vier Wochenstunden
Lehrbuchphase bis zur Jahrgangsstufe Q1.2
Aktuelles Lehrbuch: „Litora” (Vandenhoeck & Ruprecht)
Zahl der Klausuren: zwei pro Halbjahr
Klausuren: Übersetzung und Begleitaufgaben (Gewichtung: 2:1)
Phase der kontinuierlichen Lektüre ab Jahrgangsstufe Q2
Wörterbuch („Stowasser”) und Kurzgrammatik werden in der Lektürephase gestellt
Latinum bei mindestens insgesamt ausreichenden Leistungen in einer schriflichen zentralgestellten Prüfung und einer mündlichen im Zeitraum der Abiturprüfungen am Ende der Q2; die Wahl als schriftliches (3.) oder mündliches (4.) Abiturfach ist möglich, die Leistung wird auch für die Latinumsprüfung angerechnet
Informationen zur Leistungsbewertung finden Sie in diesem Dokument.
Exkursionen
Archäologischer Park Xanten
Während einer Führung durch den Park lernen wir die wichtigsten Gebäude kennen und erhalten dabei nicht nur Informationen über deren Zweck und die Bauweise, sondern erfahren auch, wie die Römer in der Colonia Ulpia Traiana gelebt haben.
Außerdem können die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden und Schreibtafeln herstellen oder Münzen aus Wachs nachbilden.
Römermuseum Haltern
Die Führungen durch das Museum stehen unter verschiedenen Themen: Die Schülerinnen und Schüler lernen den Alltag eines Legionärs kennen, begeben sich in Gruppen auf die Spuren der Handwerker der Legion oder betrachten den Kampf der Römer gegen die Germanen aus der Perspektive eines berühmten Feldherrn.
Römermuseum Xanten
Bei dieser Exkursion steht nicht der Archäologische Park, sondern das im Jahr 2009 eingeweihte Museum im Mittelpunkt des Interesses. Außer einer Führung durch das Museum werden Aktivitäten für die Schülerinnen und Schüler angeboten, z. B. zum Thema „Römische Kleidung”.
Römisch-Germanisches Museum Köln
Speziell im Hinblick auf die völkerkundlichen Exkurse über die Gallier und Germanen, die im Rahmen eines Caesar-Lernzirkels im ersten Lektürejahr behandelt werden, ist der Besuch des Römisch-Germanischen Museums lohnend.
Er unterstützt und vertieft die während der Caesar-Lektüre gewonnenen Erkenntnisse über das Leben in Germanien zur Zeit der Römer. Gleichzeitig vermitteln die Exponate einen lebendigen Eindruck vom Alltag in einer römischen Kolonie im Grenzgebiet zu Germanien.
Die Fahrt nach Trier am Ende der Jahrgangsstufe EF – also kurz vor dem Latinum – ist einer der Höhepunkte für viele Lateinschüler/innen: eine zweitägige Exkursion in die älteste Römerstadt Deutschlands mit ihren bedeutenden Bauten, mit erlebnisreichen Führungen und weiteren interessanten Angeboten und Besichtigungen.
Seit 2008 findet die Fahrt regelmäßig statt. In einem dichten und intensiven Programm folgen wir römischen Spuren bereits auf dem Weg nach Trier.
Besonders eindrucksvoll ist jedes Mal wieder die Erlebnisführung in der Porta Nigra, in der ein Schauspieler, als Zenturio verkleidet, die Zuschauer durch das Gebäude und seine Geschichte führt.
Auch die Konstantinsbasilika, die Kaiserthermen, das Amphitheater und das Rheinische Landesmuseum mit einer farbigen Nachbildung der Igeler Säule stehen auf dem Programm. Viele Sehenswürdigkeiten werden von den mitfahrenden Schüler/innen durch Referate selbst vorgestellt.
Abends gibt es sogar die Gelegenheit, sich im Restaurant Domstein ein Menü nach antiken römischen Rezepten schmecken zu lassen.
Die Trier-Fahrt erfreut sich bei Schüler/innen und Lehrer/innen jedes Jahr wieder großer Beliebtheit.