Die Digitalisierung macht es möglich: Die Begegnung über Grenzen hinweg. Über unseren Austausch berichtet Nicole Maibusch in der RP vom 19.11.2020:

Mit einer ungewöhnlichen Partnerschaft erweitert Sabrina Schmitz ihren Spanisch-Unterricht am Amplonius-Gymnasium: Die Rheinbergerin kooperiert mit einer Schule im 12.000 Kilometer entfernten Chile.

RHEINBERG | Die Technik klemmte ein wenig, ein Link funktionierte nicht, doch am Ende war die Power-Point-Präsentation von Alina (16) und Lotta (17) gut und deutlich zu sehen. Alles digital. Doch darauf allein wollten sich die beiden Schülerinnen des Spanisch-Kurses der Jahrgangsstufe 11 am Amplonius-Gymnasium nicht verlassen. In der Hand hatten sie – ganz oldschool handgeschrieben – ihre Notizen. Zehn Minuten lang referierten die beiden in spanischer Sprache über den „Süden Deutschlands“. Geografie, Klima, Dialekte, Traditionen und Trachten – Alina und Lotta brachten sowohl ihren Kollegen in der Klasse, als auch den rund 20 Videopartnern in Chile Wissenswertes über den südlichen Teil der Republik nahe. Im Anschluss daran „revanchierten“ sich die Südamerikaner mit einem Onlinevortrag über den Süden Chiles.

Mit einer ungewöhnlichen Projektpartnerschaft über eine Entfernung von mehr als 12.000 Kilometern ergänzt und erweitert Sabrina Schmitz, Spanisch- und Französisch-Lehrerin am Amplonius-Gymnasium seit Anfang des Jahres ihren Unterricht im Fach Spanisch: Regelmäßig schaltet sie sich mit ihrem Spanisch-Kurs der Jahrgangsstufe 11 in eine Onlinekonferenz mit 20 Schülern einer Schule in Chile. Auf diese Weise haben die Schüler vom Niederrhein die Gelegenheit, mit Muttersprachlern zu reden und ihre aktive Sprachkompetenz zu verbessern. Dabei geht es allerdings nicht nur um muntere Plauderei. „Im Rahmen der Videoschalte präsentieren die Schüler jeweils Referate zu verschiedenen Themen“, erläutert Sabrina Schmitz. Rund zehn Minuten, auf Spanisch. Diese Referate, Dokumente und nützliche Links werden auf einer eigens eingerichteten Internetseite für alle zum Download zur Verfügung gestellt. Die Onlinepartnerschaft mit einer Schule auf der anderen Seite des Ozeans bringt für die deutschen Schülerinnen und Schüler alle Vorteile des Sprachtandems mit sich: „Für ihre Referate und Präsentationen videotelefonieren die Kursteilnehmer natürlich auch privat mit ihren meist festen Tandempartnern“, berichtet Schmitz. Auch diese kurzen Videos werden auf der eigenen Plattform zu Dokumentationszwecken hochgeladen.

Obwohl die Partnerschaft erst zu Jahresbeginn online ging, seien zwischen den deutschen und den chilenischen Jugendlichen mittlerweile gute Kontakte entstanden, die über das Fachlich-Schulische hinausgehen, berichtet Sabrina Schmitz. Da werde „gewhatsappt“, gemailt und eben videotelefoniert. Und alles auf Spanisch, freut sich die Lehrerin. Denn die jungen Chilenen sprechen kein Deutsch, und auch das Englisch sei nicht so gut.

Eigentlich liefe die Partnerschaft im Dezember bereits aus, so die Pädagogin. Eigentlich. „Wir wollen sie aber aufrechterhalten und eventuell auf jüngere Altersstufen ausweiten“, sagt Schmitz, die den Grundstein für dieses Projekt in ihrem Sabbatjahr gelegt hat. „Damals war ich auf Weltreise und habe in Chile David Curilent kennengelernt“, erzählt sie. Der Lehrer leitet das Projekt auf chilenischer Seite.

Quelle: https://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel/1003987/17891573

Foto: Armin Fischer (rp)

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