Am Amplonius-Gymnasium präsentierten sich die Landtagskandidaten Schülerinnen und Schülern. Dirk Möwius von der RP berichtet darüber:

Im Gespräch mit Schülern: die Kandidaten René Schneider (links), Rainer Groß und Stephan Heuser. FOTO: Christoph Reichwein

 
Auge in Auge mit den Landtagskandidaten – diese Situation erlebten gestern gut 80 Schüler und Schülerinnen des Amplonius-Gymnasiums Rheinberg und der Unesco-Gesamtschule sowie des Georg-Forster-Gymnasiums (beide Kamp-Lintfort). Wie beim Speed-Dating hatten die Jugendlichen jeweils fünf Minuten Zeit, in einer kleinen Gruppe am Stehtisch mit den Politikern zu sprechen. Dann kam das Wechselsignal, weiter ging es zum nächsten Kandidaten. Eine abwechslungsreiche Gesprächssituation, die nicht nur den Schülern viel Spaß machte. „Als Politiker kann man immer viel reden. Aber die Schüler waren gut vorbereitet, da kan

nst Du nicht von einem Pferd erzählen“, fasste Frank Börner, Landtagsabgeordneter der SPD, abschließend zusammen.

 

Von einem „Experiment“ sprach eingangs Uwe Plien. Der Redakteur der Rheinischen Post hatte die Aktion mit Lehrer Fatih Yangin vorbereitet. Das RP-Projekt „Deine Stimme zählt“. Mit dieser Aktion zur Landtagswahl 2017 ermöglicht unsere Zeitung Jugendlichen, Wünsche und Kritik an die Landespolitik zu adressieren.

Durch die besondere Situation in Rheinberg, wo Orsoy und Budberg dem Duisburger Wahlkreis IV zugeschlagen worden sind, waren einige Parteien gestern doppelt vertreten. Für die SPD waren René Schneider aus Kamp-Lintfort und Frank Börner aus Duisburg dabei, die CDU vertrat Rainer Groß (Xanten). Für die Grünen sprach Sven Krupka aus Duisburg, die FDP war mit Dirk Schlenke (Duisburg) und Stephan Heuser (Kamp-Lintfort) dabei. Die Piraten wurden durch Jochen Lobnig (Neukirchen-Vluyn) und Karl-Heinz Hildebrandt (Wesel) vertreten. Die Linken schickten Carmen Hornung-Jahn (Duisburg) und Cigdem Kaya (Dinslaken) in die Gespräche mit den Schülern.

Sven Krupka aus Duisburg warb für die Politik der Grünen, Cigdem Kaya hatte sich für die Linken von Dinslaken aus auf den Weg nach Rheinberg gemacht. FOTO: Christoph Reichwein

 

Neben vorbereiteten Fragen wie nach den Zielen der jeweiligen Partei entwickelten sich dann nach den ersten Aufwärmrunden wirkliche Gespräche zwischen den Politikern und den Schülern. Schnell zeigte sich, dass Fragen sehr unterschiedlich beantwortet werden können. Zu G8 oder G9 kann man ausführlich argumentieren und abwägen, oder man macht es wie Karl-Heinz Hildebrandt. „G9“ ist seine ebenso präzise wie kurze Antwort. Auf die Frage nach Videoüberwachung im öffentlichen Raum reagiert Jochen Lobnig (Piraten) mit „Ist Quatsch. Wir brauchen mehr Polizisten auf der Straße“, während Rainer Groß (CDU) Ja sagt, aber betont, man brauche viel Außenmaß dabei. René Schneider hatte auch eine Grafik mitgebracht, um dem Vorwurf, bei der Polizei werde vom Land stetig Personal abgebaut, mit Zahlen begegnen zu können. Am Ende gab es von den Schülern die Note „sehr gut“ für die Veranstaltung. „Politik ist sonst weit weg. Die Kandidaten persönlich zu sprechen, war eine tolle Idee“, fasste eine Schülerin zusammen. Für die Kandidaten sagte Rainer Groß, es seien Themen angesprochen worden, die man in einer Podiumsdiskussion wohl nicht auf der Tagesordnung gehabt hätte. Man sei offener und sachlicher als in der großen Runde, ergänzte Stephan Heuser. Einig waren sich alle auch in der Einschätzung von Cigdem Kaya, dass fünf Minuten doch sehr knapp seien. Eine Anregung, die Uwe Plien gern aufnahm, bevor er die Schüler, die im Mai schon wahlberechtigt sind, abschließend ermahnte, auf jeden Fall von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.

Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rheinberg/schueler-erleben-kandidaten-ganz-nah-aid-1.6780542
FOTO: C. Reichwein (rp)
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