In guter Tradition war das map-Festival zu Besuch am Amplonius-Gymnasium. Erwin Kohl berichtet davon in der rp

Treffen zweier amplonianischer Generationen Lara Jackowiak (Abitur 2016) und Jantje Schäfer, Jgst. Eph (im Hintergrund)

Rheinberg. Das eigentliche Ziel des Poetry-Slams ist es, mit mehr oder weniger tiefgründigen Texten, Wortspielereien oder akrobatischen Gedichten die Gunst des Publikums zu gewinnen. 

 

Auf den Wettbewerbscharakter hat man in Rheinberg allerdings verzichtet, erklärt MAP-Mitglied Thorsten Webers: „Wir bieten eine lockere Show. Das kommt beim Publikum gut an. Der Poetry-Slam ist mittlerweile eine sehr wichtige Veranstaltung im MAP-Kalender.“ Am Donnerstag fand im Forum des Amplonius-Gymnasiums zum siebten Mal der von MAP organisierte Poetry-Slam statt.

Das Besondere in diesem Jahr: Mit Jantje Schäfer und Lara Jackowiak nahmen erstmals zwei Schülerinnen der Poetry-Slam-AG unter der Leitung von Julia Bruns als „Einheizer“ teil. Diese Rolle schien Lara Jackowiak, die bereits im vergangenen Jahr einen Kurzauftritt im „Kultpool“ hatte und sich künftig als „Lucky Lara“ in der Poetry-Szene durchsetzen möchte, auf den Leib geschneidert. Mit tollen Wortspielen thematisierte sie den Alltag aus Sicht eines kleinen Menschen. Kleine Stockfehler aus Nervosität lächelte sie einfach weg und erntete dafür den Applaus der rund 200 Besucher.

Dass Poetry-Slam auch zum Nachdenken anregen kann, bewies Jantje Schäfer. „Ich konnte nicht schlafen, da bin ich mitten in der Nacht aufgestanden und habe meine Gedanken aufgeschrieben“, erzählte die Schülerin. Der Aufruf zu mehr Menschlichkeit, zu Respekt, Toleranz und einem friedvollen Umgang miteinander stieß auf Anerkennung beim Publikum.

Der deutsche Poetry-Slam-Meister aus dem Jahr 2002 mag Tiere ebenso wie Fleisch, ein Umstand mit Folgen. „Dieser psychologische Gegensatz lässt mich oft weinend vor einem Mettbrötchen zusammenbrechen.“ Andi Strauß musste zunächst das Mikrofon „einbrummen“: „Jetzt weiß es, woran es ist. Das habe ich mal in einem Kloster in der Mongolei gelernt“, bekannte der Münsteraner und präsentierte den Besuchern nach einem gestenreichen Wortbeitrag über die Erziehung seines pubertierenden Sohnes einen Techno-Song. „Gesang ist beim Poetry-Slam nicht erlaubt, aber hier mache ich das einfach mal“, sagte Strauß. Diese Lockerheit kam gut an beim Publikum, in dem von 16 bis 60 alle Generationen vertreten waren. Poetry-Slam ist längst familientauglich.

Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rheinberg/die-neue-slammer-generation-tritt-an-aid-1.7035932

Foto: Armin Fischer (rp)

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