Litora (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht)
Litora ist ein Lehrgang für spät beginnendes Latein, also für Latein als 3. oder 4. Fremdsprache an Gymnasien oder Gesamtschulen, für Latinumskurse an der Universität und für sonstige Formen der Erwachsenenbildung. Der Band „Texte und Übungen“ führt die Schülerinnen und Schüler in 28 Lektionen zur Lektürefähigkeit und macht die Lernenden umfassend mit der antiken Kultur und deren Weiterwirken vertraut. Zielautoren sind die gängigen Schulautoren; in einigen Texten werden die Schüler auch mit Gedanken von in der Schule weniger gelesenen Autoren wie Vitruv, Celsus oder Erasmus bekannt gemacht. Bei der Erarbeitung des Lehrgangs wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass die Schülerinnen und Schüler / Studentinnen und Studenten, die mit dem Lehrgang arbeiten, vorher schon Erfahrung mit dem Erlernen von anderen Fremdsprachen (v.a. Englisch und Französisch) gesammelt haben.
Die grammatischen Erscheinungen werden ab der ersten Lektion in zusammenhängenden, anregenden und auf das Alter der Lernenden abgestimmten Texten eingeführt. Diese sind in Kunstlatein abgefasst, haben aber von Anfang an antike Vorlagen, die im Lehrerheft
ausgewiesen werden. Dabei wird die Adaptationsspanne zum Original mit fortschreitendem Lehrgang immer kleiner. Alle Texte haben hohes literarisches Niveau, sodass der Umgang mit Literatur von Anfang an eingeübt werden kann – Anregungen dazu geben jeweils die ersten Aufgaben im Übungsteil.
Die Schülerinnen und Schüler lernen bereits einige der latinumsrelevanten Textsorten kennen. Die Texte decken ein breites Spektrum an antiken Themen ab oder beschäftigen sich mit dem Fortwirken der Antike und sind nach dem Sequenzprinzip angeordnet.
Folgende Themenkomplexe werden behandelt:
Lektion 1-6: Römischer Alltag
Lektion 7-10: Griechische Sagen
Lektion 11-12: Römische Sagen
Lektion 13-17: Staat und Politik
Lektion 18-22: Philosophie, Recht, Technik, Medizin (Kulturleistungen der Römer)
Lektion 27-28: Latein lebt weiter
Jede Lektion enthält einen deutschen Informationstext, der das Thema des lateinischen Lesetextes / der lateinischen Lesetexte aufgreift, in einen größeren Zusammenhang stellt und vertieft. Alle Informationstexte zusammengenommen ergeben ein (naturgemäß unvollständiges) Kompendium zur antiken Kultur. Anregungen zur Arbeit mit diesen Texten werden durch die angefügten Aufgaben geboten. Im Hinblick auf die Kürze der für den Lehrgang zur Verfügung stehenden Zeit ist das Grammatikpensum auf die lektürerelevanten Phänomene beschränkt.
Das Buch enthält im Innenteil 86 Abbildungen, die sorgfältig auf die lateinischen und deutschen Texte abgestimmt sind. Die Motive stammen größtenteils aus der griechischen und römischen Antike. Durch Abbildungen kunst- oder kulturhistorischer Zeugnisse aus Mittelalter und Neuzeit, denen Themen aus dem Altertum zugrunde liegen, soll den Lernenden ein Eindruck von der Antikenrezeption und vom Weiterleben antiken Gedankenguts vermittelt werden. Fotografien von Motiven aus unserer Zeit stellen Textinhalte in Bezug zur Lebenswelt der Lernenden und vermitteln so einen Zugang zum Thema aus der Jetzt-Perspektive.