Kurz vor den Sommerferien boten die Literaturkurse des Amplonius-Gymnasiums besondere Aufführungen im KultPool der Schule. Die Rheinische Post berichtete über die Aufführungen der Kolleginnen Kempkens und Tasci. 

rechts – links (von Sassan Dastkutah)

Wie wäre ein alternativer Hitler geworden, wenn einige Weichen in seinem Leben anders gestellt worden wären? Wenn er zum Beispiel an der Kunstakademie angenommen worden wäre oder Siegmund Freud sich seiner Psyche angenommen hätte. 16 Schüler des Q1-Literarturkurses des Amplonius-Gymnasiums haben sich nach der Lektüre des Buchs „Adolf H. – Zwei Leben“ von Eric Emmanuel-Schmitt mit der szenischen Bearbeitung des Romanstoffs beschäftigt. Herausgekommen ist eine eindrucksvolle Aufführung, die nun im Kultpool zu sehen war. 

Denn dieser Grundfrage waren die Schüler im Vorfeld ein Jahr lang in dem wöchentlich dreistündigen Kurs nachgegangen.

Ein Balanceakt, den die Gruppe trotz der emotionsgeladenen Thematik schaffte – wobei den Zuschauern angesichts der unfassbaren Grausamkeit des Diktators immer wieder der Atem stockte. Mit wenig Kulisse und nur einigen Requisiten, bewiesen die Schüler, dass weniger gerade bei einer solchen Thematik mehr ist. Denn um ihre Botschaft auf der Bühne zu vermitteln, die Dramatik und Hitlers perfiden, abartigen Wahn darzustellen, nutzten die jungen Schauspieler bereits eine beachtliche Bandbreite von Gestik, Mimik, Tonlagen und Bewegungen und damit viel schauspielerischem Können. Unterstützt wurde die szenische Darstellung von dramatischer Musik, die der Musikkurs immer wieder einspielte. Der Weg, solch ein Stück, dermaßen professionell darzustellen, dauerte das ganze Schuljahr, wie die Lehrerin des Q1-Literaturkurses Sophie Kempkes und Kursteilnehmerin Julia Braun hervorhoben. „Die 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe im Alter von 16, 17 und 18 Jahren beschäftigten sich dabei nicht nur mit dem Stoff, sondern zudem auch intensiv mit Vertrauens-, Stimm- und Bewegungsübungen“, erläuterte Kempkens. Anschließend sei an den Rollenübernahmen gearbeitet worden.

Wie jetzt zu erleben war – mit Erfolg.

Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rheinberg/rechts-oder-links-wie-hitler-haette-werden-koennen-aid-1.6947650

 
 
Schicke Kostümen zu schaurigem Stück (von Julia Braun)
Der Literaturkurs des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums spielte „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann. „Es war ein unglaubliches Vergnügen“, sagte Sencan Tasci, stellvertretende Leiterin des Amplonius-Gymnasiums, nach der Aufführung ihres Literaturkurses im „Kultpool“. Die Elftklässler brachten das Stück „Der

 Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann gleich an zwei Abenden auf die Bühne. Sie inszenierten die Geschichte des Studenten Nathanael.

Ein furchteinflößender Mann, Coppelius, der in der Kindheit des Jungen alchemistische Experimente mit Nathanaels Vater durchgeführt hat, trägt Schuld am Tod des Vaters. Der

Mann sucht den Jungen in seinen Träumen heim. Im Wetterglashändler Coppola trifft Nathanael auf eine Verbindung zwischen dem Händler und Coppelius. In Angst wendet er sich in einem Brief an seine Verlobte Clara und berichtet ihr vom mysteriösen Treffen. Sie will ihn von seinen wirren Gedanken befreien und besucht ihn. Währenddessen lässt Nathanaels Professor mithilfe seines Assistenten Igor Tote zum Leben erwecken. Nathanael ist mehr undmehr verwirrt. Als er zu einem Fest zu Ehren der Tochter des Professors eingeladen ist, wird er völlig in den Bann von Olimpia, der Tochter, gezogen. Ihr roboterartiges Auftreten und ihre Sprachlosigkeit fallen ihm positiv auf, und er beginnt sich mit ihr zu treffen. Bald aber fällt auf, dass Olimpia nur ein „lebender Automat“ ist, den der Professor mit Stromschlägen erschaffen hatte.

„Es hat mir richtig Spaß gemacht“, berichtete der 18-jährige Maximilian Döhr. In der Rolle des Coppelius und Coppolas überzeugte mit einer beachtlichen Spielkunst. Für das Fest zu Ehren der Olimpia hatte der Kurs zudem einen eigenen Tanz eingeübt. „Ich persönlich fand es schwer, aber dem Kurs hat es Spaß gemacht“, sagte „Professor“ Jannik Dürr, der mit seinem Auftritt für Aufsehen sorgte. Helena Zappe, die den „lebenden Automaten“ verkörperte, bewegte sich der Vorlage gemäß tatsächlich mechanisch: „Es war allerdings anstrengend, so viel zu lächeln“, erklärte die Darstellerin ihrer Freundin und Mitschülerin Johanna Breuer. Die stimmte ihr zu, konterte aber auch: „Dafür musstest du aber auch keinen Text lernen.“

Das Bühnenbild gestalteten die Schüler selbst, und ihre Kostüme waren aufwendig. Die Zuschauer erkannten die Leistungen an, applaudierten, gingen mit und hatten angesichts manch witziger Passagen auch ihren Spaß..

Nach einem Jahr Literaturunterricht konnten die Schüler der Jahrgangsstufe 11 ihre erlernten Techniken auf der Bühne beweisen. „Wir hatten viele und ähnliche Ideen im Kopf“, so Lea Müller. Das hätte das Spielen und Planen erleichtert. Drei Schüler begleiteten die Aufführung musikalisch. Verantwortlich dafür zeichnete Musiklehrerin Monika Seiler.

Übrigens: Viele der Schüler wollen im nächsten Jahr noch einmal zusammen Theater spielen.

Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rheinberg/schicke-kostuemen-zu-schaurigem-stueck-aid-1.6947651

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