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Foto: Armin Fischer (rp)

So lautet die Überschrift des Artikels in der rp vom 19.11. Darin berichtet die Zeitung über den Vortrag von Oliver Maksan am Amplonius-Gymnasium. Hier der vollständige Artikel von Erwin Kohl:

Oliver Maksan, Korrespondent der katholischen Zeitung „Die Tagespost“, lebt seit zwei Jahren in der israelischen Hauptstadt Jerusalem. Gestern referierte er vor etwa 300 Schülern des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums.

Auf Einladung des Fördervereins des Amplonius-Gymnasiums erläuterte gestern der Nahost-Korrespondent Oliver Maksan im Forum der Schule vor 300 Schülern die Ursachen des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. Als Redakteur für die katholische Zeitung „Die Tagespost“ lebt Maksan seit zwei Jahren in Jerusalem.

Der Journalist begann sein Referat mit einem geschichtlichen Rückblick, machte deutlich, dass der Konflikt nicht erst mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 begann, sondern bereits mit der Vertreibung der Juden durch die Römer im ersten Jahrhundert.

Für die heutige Situation machte Maksan in erster Linie die Briten verantwortlich, die sich noch während des Krieges für die „Schaffung eines nationalen Heims für das jüdische Volk“ eingesetzt haben. Allerdings haben sie das Land neben den Juden auch den Arabern versprochen, mit denen sie damals Seite an Seite kämpften. „Die Briten haben damit aus politischen Beweggründen heraus ein großes Chaos verursacht“, erklärte der Referent. Der daraufhin erstmals unterbreitete Vorschlag, das Land in einen arabischen und jüdischen Staat zu teilen, wurde von den Arabern entschieden abgelehnt.

Als markantesten Punkt in der jüngeren Entwicklung hob Maksan den Sechs-Tage-Krieg im Jahre 1967 hervor, in dem die Israelis unter anderem das Westjordanland erobert haben. „Seitdem betreibt Israel eine massive Siedlungspolitik, mittlerweile leben dort 530 000 Juden“, so Maksan.

Im zweiten Teil seines Referates machte sich Maksan auf die Suche nach Lösungen. „Ein gemeinsamer Staat für Palästinenser und Israelis ist kaum möglich. Die Völker sind kulturell und mental zu unterschiedlich“, glaubt der Journalist. Eine Schülerin möchte wissen, was gegen zwei unabhängige Staaten spricht. Dazu Maksan: „Das ist theoretisch möglich, aber beiden Seiten fehlt der politische Wille. Netanjahu will keine Teilung Jerusalems und die Palästinenser möchten in ihre angestammten Gebiete zurück, was wiederum zu einer ungeheuren demografischen Verschiebung führen würde.“

Die Bevölkerungsentwicklung ist zugleich das Hauptargument gegen eine demokratische Lösung, erklärte Korrespondent Oliver Maksan: „Palästinenser haben eine deutlich stärkere Geburtenrate, in einer gemeinsamen Demokratie würden sie schnell die Oberhand gewinnen. Davor fürchten sich die Israelis.“ Neben den politischen Aspekten interessierte die Schüler auch der Alltag der Menschen. „Haben Sie keine Angst, in Jerusalem zu leben?“, wollte eine Schülerin aus der Oberstufe wissen. „Heute Morgen sind in der Nähe meiner Wohnung vier Menschen bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Die Lage ist angespannt, man sieht sich oft um, achtet auf Kleinigkeiten wie Autos, die zu schnell fahren oder achtlos abgestellt werden.“

Gestern Abend wiederholte Oliver Maksan den Vortrag vor der Elternschaft und weiteren interessierten Zuhörern im Forum des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums. Auch dieser zweite Teil kam bei den Zuhörern gut an.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/rheinberg/journalist-erklaert-den-nahostkonflikt-aid-1.4676985

Foto: Armin Fischer (rp)

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