Mit der feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse und dem Abiturball verabschiedete das Amplonius-Gymnasium seine Abiturientia 2019. Uwe Plien berichtet davon in der Rheinischen Post:

Rheinberg In der Stadthalle verabschiedete sich der Schulleiter des Amplonius-Gymnasiums, Marcus Padtberg, mit einer grandiosen Rede von 97 Schülern, die jetzt ihren Abschluss in der Tasche haben. Dazu gab es Musik und Akrobatik.

Viel hätte nicht gefehlt und der Schulleiter hätte den Abiturienten die Show gestohlen: Marcus Padtberg hat sich am Freitag in der vollen Stadthalle bei der „Feierlichen Zeugnisübergabe“ mit einer großartigen Rede von seinen Schülern verabschiedet. Der Applaus wollte danach lange nicht verebben.

In der Abi-Zeitung war der Schulleitung offenbar unterstellt worden, den Schulbetrieb nicht gut genug organisiert zu haben. Padtberg lieferte die Retourkutsche charmant, witzig, sympathisch selbstironisch, sprachlich meisterhaft. Am Rednerpult tat er so, als sei sein dort zuvor abgelegtes Manuskript nicht mehr auffindbar. „Einen Moment“ sprach’s und verschwand von der Bühne – um im gleichen Moment „live“ auf der Leinwand wieder aufzutauchen. Man sah den Direktor im Film, wie er aus der Halle rennt, einen Traktorfahrer anhält, mit ihm zur Schule pest, dort durch das Gebäude hetzt, seine Rede sucht und findet, sich erschöpft auf den Rückweg macht und plötzlich wieder leibhaftig in die Halle gestürmt kommt, nachdem er sich noch bei einem Blick auf den fehlerhaften Text der Amplonius-Tafel vor der Kirche die letzte Inspiration geholt hatte. Applaus! Padtbergs augenzwinkernder Kommertar: „Was hier aussah wie fehlende Organisation, war von vorne bis hinten durchgeplant.“ Eins zu Null für den Pädagogen.

 

Für den Abiturjahrgang mit dem Motto „Simsabigrimm – das Märchen hat ein Ende“ hatte er nur lobende Worte übrig. Nicht märchenhaft, aber fabelhaft sei dieser Jahrgang, sagte er. Als „kritisch, selbstkritisch und stets hellwach“ habe er die Schüler kennengelernt. Er riet ihnen, ihre Talente zu nutzen, nachzudenken, sich an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen und immer in Kontakt zu bleiben. Denn: „Einmal Amplonianer, immer Amplonianer“.

Dass 28 Abiturienten eine Eins vor dem Komma und fünf sogar eine 1,0 geschafft haben, sei „eine Zier für das Amplonius-Gymnasium. Das muss erst mal jemand nachmachen.“ Schließlich erzählte er ein Märchen, in das er alle Familiennamen der 97 Abiturienten unterbrachte. Hut ab, Herr Direktor! Die Zeugnisübergabe begann nach einem gelungenen Gottesdienst in der St.-Peter-Kirche. Bürgermeister Frank Tatzel gratulierte zum Schulabschluss und sagte in seiner Begrüßung: „Jetzt sind Sie am Ziel. Für Sie beginnt jetzt die Zukunft.“ Nun beginne die Zeit, bei der Gestaltung der Gesellschaft mitzumischen. Er freue sich, dass sich die Jugend in Deutschland wieder mehr für Politik interessiere und sich einmische. Er wünschte alles Gute beim Start ins Berufsleben. Für Musik sorgte das Schulorchester unter der Leitung von Gerda Nölle-Sentob, die sich von zwei langjährigen Orchestermitgliedern verabschiedet: Querflötistin Kirsten Hense und Pianistin Malina van Elten verlassen jetzt nach dem Abi die Schule. Für sie gab es viel Applaus, ebenso wie für vier junge Schülerinnen, die eine atemberaubende Akrobatik-Einlage zum Stück „This is me“ auf die Bühne brachte. Das war olympiareif und irgendwie auch märchenhaft.

Hier der Text der Abirede.

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/rheinberg/rheinberg-zeugnisse-fuer-maerchenhafte-abiturienten_aid-40661267

Foto: priv.

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