Rückflug am 27.08.17, zwei Tage vor dem ersten Schultag nach den Sommerferien und ich habe 7 Wochen im über 8.000 Kilometer entfernten Seattle hinter mir. Genauer gesagt war ich in Kirkland, einem östlichen Vorort Seattles mit ca 88.000 Einwohnern, von wo aus man Downtown innerhalb einer Stunde mit dem Bus erreicht. Genau das habe ich fast täglich gemacht und konnte somit innerhalb weniger Tagen den Großteil Seattles kennenlernen. Dazu gehören die typischen Touristenorte, wie die Space Needle, der Pike Place Market, das Great Wheel oder verschiedene Museen, wie das EMP Museum (Experience Music Project) oder das Seattle Aquarium an der Waterfront. Im Seattle Art Museum habe ich drei Stunden für Eintrittskarten der Sonderausstellung „infinity mirrors“ von Yayoi Kusama angestanden, einer 88 jährigen, japanischen Künstlerin, die mithilfe von Licht und Spiegeln unendliche Welten erschafft. Vom eben bereits erwähnten Hafen kann man mittels Fähren von verschieden Piers einfach Westseattle erreichen und dort beispielsweise die wunderschöne Aussicht der Alki Beach genießen.

Als Gründerstadt Microsofts und Amazons gehört Seattle mittlerweile zu einem der Zentren der IT-Branche, was den großen und vor allem schnellen Wachstum der Stadt erklärt. Der Hauptsitz Microsofts liegt in Redmond, wo ich für einige Stunden den Campus und das Besucherzentrum gezeigt und die grundlegende Firmenphilosophie erklärt bekommen habe.

Geographisch liegt Seattle im Nordwesten Amerikas, nah an der kanadischen Grenze im Bundesstaat Washington. Ungefähr 40% der Stadtfläche sind von Seen bedeckt, die gerne zur Freizeitbeschäftigung besucht werden. Außerdem ist die 700.000 Einwohner-Stadt von Gebirgsketten, wie beispielsweise den Kaskaden im Osten und südöstlich vom Vulkan Mount Rainier umgeben, welcher zu einem der Wahrzeichen Seattles zählt.

Durch Feuer in Kanada und ungünstige Windrichtung wurde die Luft in Seattle für ungefähr eine Woche in Rauch gehüllt, was abgesehen von einer Gesundheitsgefährdung die Sicht verschlechtert hat. Dieser Rauch dauerte ungefähr eine Woche an, ist dann aber vom Regen aufgenommen worden.

Neben Seattle hatte ich die Möglichkeit die Tri-Cities und Prosser im Osten Washingtons zu besuchen. Diese Gegend wird zum Anbau verschiedener Früchte, Nüsse und Hopfen genutzt, wobei hauptsächlich Wein angebaut wird. Meinem Cousin zweiten Grades gehört dort am Yakima River in Prosser eine Blaubeerfarm, um die er sich zusammen mit seiner Frau kümmert. Das Klima in Ostwashington ist erheblich wärmer und trockener als westlich der Kaskaden, weshalb es ohne Zivilisation nur Wüste geben würde.

Zusammen mit der Frau meines Cousins Rita und ihrer Familie habe ich einige typisch amerikanische Aktivitäten gemacht, wie einem Baseballspiel, einem Rodeo oder das Schießen mit verschiedenen Schusswaffen. Das ist aber nicht alles, was Amerikaner kulturell unterscheidet, besonders auffällig für mich waren neben den Essgewohnheiten und dem generellem Lebensstil die konsequent freundliche Umgangsweise mit Fremden und der Zurschaustellung von Geld durch Konsumgüter.

Dadurch, dass ich eine große Verwandtschaft in Washington habe konnte ich Einblicke in viele verschiedene Familien erhalten, die alle sehr gastfreundlich waren und meine Reise definitiv unvergesslich gemacht haben. Besonders gefallen hat mir dabei der Zusammenhalt sowie das gegenseitige Vertrauen der Familie, wir haben uns häufig getroffen, zusammen gegessen, Spiele gespielt oder sportliche Aktivitäten gemacht.

Ein Beispiel ist der Tag der Sonnenfinsternis, dem 21. August, an dem Nachbarn, Freunde und Familie eingeladen wurden um das Naturereignis gemeinsam zu erleben.

Ein absoluter Höhepunkt der Reise war das preaseason Footballspiel der Seattle Seahawks im CenturyLink-Stadion, bei dem die Heimmannschaft gegen die Minnesota Vikings gewonnen hat.

Selber konnte ich in den sieben Wochen schwimmen, Kajak fahren, Golf spielen, Stand up paddling, Volleyball und Basketball spielen, Mountainbike fahren und auf verschiedene Wanderungen gehen. Dass wir bei einer dieser Wanderungen 5 Stunden warten mussten, weil das Auto eine Panne hatte, gehört definitiv zu einer der vielen neuen Erfahrungen, die ich während meiner Reise gesammelt habe.

Generell habe ich täglich neue Erfahrungen gemacht, ob es sich um die Bekanntschaft mit neuen Menschen handelt, kulturelle Unterschiede oder der anderer Landschaften.

Die vergangenen zwei Monate haben mir nicht nur geholfen die englische Sprache zu verbessern oder eigenständig den Alltag zu bewältigen sondern mir vor allem gezeigt Dinge wertzuschätzen, die für mich selbstverständlich geworden sind. Daher empfehle ich jedem, der die Möglichkeit hat zu reisen diese zu ergreifen, auch, wenn es besonders am Anfang nicht leicht ist.

Lynn Winkler, Q1

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